BIM-to-field beschränkte sich im Projekt in Zuchwil jedoch nicht nur auf die Planung und Bereitstellung der vorfabrizierten Rohrleitungen und Befestigungen. Bouygues Energies & Services in der Region Jurasüdfuss setzte im Zuge des Neubaus den semi-autonomen Bohrroboter «Jaibot» von Hilti schweizweit zum ersten Mal überhaupt im Holzbau ein. Überwacht von Ebru Daniskan, arbeitete sich der Jaibot auf Grundlage der digitalen Planungsdaten durch die Räumlichkeiten und bohrte alle für die Montage der Aufhängungen erforderlichen Löcher. Dabei operierte er in einem vorgegebenen Radius jeweils selbstständig und markierte die gebohrten Löcher auch gleich für das jeweilige Gewerk vor. Hatte er sämtliche Bohrungen im Radius erst einmal vorgenommen, manövrierte ihn Ebru Daniskan per Fernsteuerung flink einige Meter weiter, wo er die nächsten Bohrungen vornahm.
Auch wenn der Jaibot bei der Ausführung nicht «juflet», ist er im Vergleich zu einem Mitarbeitenden aus Fleisch und Blut wesentlich schneller und vermeidet Fehlinterpretationen der Planungsdaten. Gemeinsam mit dem Logistik-Konzept von Bouygues Energies & Services ermöglicht sein Einsatz eine deutliche Steigerung der Effizienz. Yves Kessler beschreibt dies konkret anhand eines Schlüsselerlebnisses, das er vor einigen Jahren hatte. Ein Monteur musste für jede einzelne Bohrung die Aufstiegshilfe verschieben, hochklettern und wieder runterklettern. «Ein unglaublicher Zeitfresser, wie man sich vorstellen kann und darüber hinaus auch nicht ungefährlich. Zudem können sich bei dieser traditionellen Vorgehensweise unbeabsichtigt Fehler einschleichen, die wiederum zu weiteren Effizienzeinbussen führen können», erklärt er und ergänzt: «Dank dem Einsatz des Jaibots und der Anwendung unseres Logistik-Konzepts auf BIM-Basis konnten wir Leerläufe auf ein Minimum reduzieren und die Produktivität deutlich steigern. Dies alles bedeutet nicht, dass wir den Monteur nicht mehr brauchen auf der Baustelle, wir brauchen unser gut ausgebildetes Personal aber bei geeigneten Baustellen nicht mehr für «minderwertige Arbeiten» wie das Bohren von Löchern. Das stimmt uns absolut zuversichtlich für zukünftige Projekte.»